Praxisseminar Wald- und Vegetationsbrandbekämpfung

Die Feuerwehren werden sich in Zukunft durch den Klimawandel immer häufiger mit der Bekämpfung von Wald- und Vegetationsbränden auseinandersetzen müssen. Ereignisse der jüngeren Vergangenheit verdeutlichen diese Notwendigkeit eindrucksvoll. In unserer Region sind der Flächenbrand zwischen dem Erdaer Kreuz und Mudersbach im vergangenen Jahr sowie der große Waldbrand bei Haiger im Jahr 2022 prägende Beispiele dafür.

Um für zukünftige Einsätze bestens vorbereitet zu sein, haben sich am vergangenen Wochenende rund 30 Einsatzkräfte der Feuerwehr Hohenahr in einem umfassenden Praxisseminar zur Wald- und Vegetationsbrandbekämpfung weitergebildet. Dieses Seminar wurde von der Firma FireToolBox organisiert, die auf solche Schulungen spezialisiert ist. Die Ausbilder von FireToolBox sind regelmäßig in Portugal im Einsatz und bringen wertvolle Erfahrungen aus der Brandbekämpfung vor Ort mit, die sie anschaulich und praxisnah weitergeben.

In den vergangenen Wochen haben wir uns an zwei Abenden über die Grundlagen der Wald- und Vegetationsbrandbekämpfung schulen lassen. Damit waren wir für die zwei Praxistage am vergangenen Wochenende optimal vorbereitet und es konnte somit sofort in die praktische Ausbildung gehen. 

Während sich ein Teil der Gruppe bei einer Planübung über die richtige taktische Vorgehensweise austauschte, übte der andere Teil der Gruppe mit unterschiedlichsten Handwerkzeug das Schlagen einer Brandschneise. Weiter ging es dann mit dem Pump-and-Roll-Betrieb. Hier übten wir die richtige Vorgehensweise bei gleichzeitigem Fahr- und Pumpbetrieb. Außerdem haben wir Techniken zur Verlängerung der Schlauchleitung gezeigt bekommen, bei denen kein „Wasser halt-Kommando“ gegeben werden muss. Zum Abschluss des ersten Seminartages wurde es dann warm. Mit vollständiger Schutzausrüstung bekämpften wir dann reale Flammen und konnten so das bisher Erlernte unter realen Bedingungen direkt anwenden. 

Den zweiten Seminartag starteten wir mit weiteren Planübungen an der Karte und im „Sandkasten“. Gerade im Sandkasten konnte die Topografie des Geländes anschaulich dargestellt werden. In der letzten Tageshälfte erkundeten wir gemeinsam markante Punkte im Gemeindegebiet und spielten dort unterschiedlichste Szenarien durch. Und immer wieder gingen wir dabei nach dem internationalen LACES-Prinzip vor.

Bei dieser Einsatztaktik wird immer ein Lagebeobachter (L) eingeteilt, der warnt, wenn sich das Wetter ändert, Brandinseln entstehen oder sonstige Gefahren auftreten. Die Einsatzstelle beginnt am sog. Ankerpunkt (A). Dieser wird festgelegt und der Mannschaft mitgeteilt. Das C steht für Communications (Kommunikation). Alle eingesetzten Kräfte (auch ggf. Landwirte und andere Organisationen) müssen in die Einsatzstellenkommunikation (Funk und/oder Handzeichen bzw. akustische Signale) eingebunden werden. Bei Gefahr sind vorher festgelegte und geeignete Flucht- und Rettungswege (Escape Routes) zu nutzen, die in eine Sicherheitszone (S) führen. 

Wir bedanken uns bei FireToolBox, denn das Praxisseminar zur Wald- und Vegetationsbrandbekämpfung war für die Feuerwehr Hohenahr ein voller Erfolg. Die lehrreichen Schulungen und praktischen Übungen haben die Einsatzkräfte optimal auf die zukünftigen Herausforderungen vorbereitet. Dank der professionellen Anleitung durch die erfahrenen Ausbilder von FireToolBox können wir nun unser Material noch effizienter einsetzen und sicherer bei Wald- und Vegetationsbränden agieren. 

 

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