Einsatzbericht:
Als am Donnerstag (21.10.2021) gegen 17:30 Uhr die Melder der Feuerwehr Hohenahr auslösten, war zunächst nicht offenkundig, dass es sich dabei um eine Alarmübung gehandelt hat. Durch den künstlichen Nebel lösten im Haus Hohensolms automatisch die Rauchmelder der Brandmeldeanlage aus und damit die Alarmierung der Feuerwehr über die Leitstelle in Wetzlar. Erst bei der Rückmeldung über den Fahrzeugfunk gab die Leitstelle den Einsatzkräften die Info, dass es sich um eine Alarmübung handelt.
Die Einsatzkräfte wurden mit folgendem Szenario konfrontiert: Im oberen Stockwerk (3. OG) standen zwei Zimmer in Vollbrand und es wurden in diesem Teil des Gebäudes noch 4 Personen vermutet bzw. vermisst.
Für die Menschenrettung wurden zwei Einsatzabschnitte gebildet. Das ersteintreffende Fahrzeug schickte zunächst einen Trupp unter Atemschutz zur Menschenrettung über die Vorderseite des Gebäudes (1. Einsatzabschnitt) vor. Gleich im ersten Raum, welcher rauchfrei blieb, wurde eine unverletzte Person gefunden. Diese saß im Rollstuhl und wurde von dem ersten Trupp bis zum Eintreffen der Drehleiter aus Aßlar betreut.
Nachrückende Kräfte setzten die Suche nach den vermissten Personen im verrauchten oberen Stockwerk fort. Auf der Gebäuderückseite (2. Einsatzabschnitt und zweiter Angriffsweg) war für die Übung die Fluchttreppe nicht nutzbar, sodass die dreiteilige Schiebeleiter aufgestellt werden musste.
Derweil bauten weitere Einsatzkräfte die Wasserversorgung (3. Einsatzabschnitt) auf. In unmittelbarer Umgebung gibt es keinen Hydranten, sodass eine lange Wegestrecke zu einem Überflurhydranten am neuen Wasserbassin aufgebaut wurde. Eine weitere Wasserversorgung wurde über Hydranten von der nahegelegenen Straße „Neuer Weg“ sichergestellt.
Auf der gegenüberliegenden Wiese wurde der Bereitstellungsraum (4. Einsatzabschnitt) als Sammelpunkt für gerade nicht eingesetzte und nachrückende Einsatzkräfte eingerichtet. Dort wurden auch Sitzgelegenheiten unter einem Pavillon aufgebaut, wo es auch nach der Übung eine Stärkung in Form von Getränken und warmen Bockwürsten gab.
Die Angriffstrupps konnten mittels Wärmebildkamera die im Brandrauch vermissten Personen ausfindig machen. Da in der Zwischenzeit die Kameraden aus Aßlar mit der Drehleiter DLK 12/9 und Rettungskräfte des Malteser Hilfsdienst eingetroffen sind, wurden die Personen über die Drehleiter aus dem 3. OG gerettet. Anschließend wurden die Geretteten an den Malteser Hilfsdienst zur medizinischen Versorgung übergeben.
Nach der Menschenrettung wurde der Brand von den Angriffstrupps vollständig abgelöscht und der (künstliche) Brandrauch wurde im oberen Stockwerk mittels Lüfter komplett entfernt.