In städtischen Gebieten zeigt sich seit einiger Zeit ein Trend: Feuerwehren werden immer häufiger zu „notfallmäßigen Türöffnungen“ gerufen oder müssen auf diese Art der Hilfe zurückgreifen. Die Gründe dafür sind vielfältig. Einerseits leben wir in einer zunehmend anonymen Gesellschaft, die durch den demografischen Wandel auch immer älter wird. Gerade in dicht besiedelten Gegenden kennen viele ihre Nachbarn nicht persönlich und haben niemandem einen Ersatzschlüssel für ihre Wohnung anvertraut. Hilfsbedürftigen Personen hinter verschlossenen Türen kann so nicht mehr unkompliziert geholfen werden, wie es noch auf dem Land möglich ist.
Ein weiterer Grund ist die zunehmende Berufstätigkeit tagsüber, wodurch häufig niemand zu Hause ist. Um dennoch im Ernstfall Zugang zu einer Wohnung oder einem Haus zu bekommen, bleibt oft nur die notfallmäßige Türöffnung als letzte Option.
In den letzten Jahren haben sich einige Einsatzkräfte beim Seminaranbieter Technical Rescue Mittelhessen im Modul I, das sich mit zerstörungsfreien Öffnungstechniken befasst, weitergebildet. Jetzt haben die Feuerwehrvereine weiter in die Ausbildung investiert und das Modul II (zerstörungsarme Öffnungstechniken) gebucht.
Nach einer kurzen Auffrischung der Grundlagen des ersten Seminars wurden nach den zerstörungsfreien Techniken, für die nächste „Eskalationsstufe“ nun zerstörungsarme Techniken zur Tür- oder Fensteröffnung vermittelt. Dabei hatte u.a. jeder die Möglichkeit, einen Schließzylinder einer Tür aufzubohren.
Ein herzliches Dankeschön geht an dieser Stelle an die Feuerwehrvereine, die dieses Seminar ermöglicht haben, sowie an Jonas und das Team von Technical Rescue Mittelhessen für die gelungenen Übungsabende bei unseren Einsatzabteilungen. Mit dem erworbenen Wissen und den Fähigkeiten sind wir nun für zukünftige Einsätze besser gerüstet.